Schweden: Die Stromschnellen des Krokån

Mit großem Gefälle überwindet der Krokån vor seiner Mündung in den Lagan mehrere Felsriegel. Zischend schießt das Wasser über die rötlichen Gesteinsblöcke im Flussbett. Der kurze, spannende Rundweg Krokåslingan im Naturgebiet Prästaskogen erschließt das Schauspiel. Wir haben dafür knapp eine Stunde gebraucht. Weitere Hinweise findest du am Ende des Beitrags. 

Eine Hängebrücke führt uns zum linken Ufer des Krokån.

So friedlich wirkt der Fluss oberhalb der Stromschnellen. Ein Auenwald aus Birken und anderen zarten Laubbäumen begleitet seine Ufer. Das moorige Wasser erhält seine bräunliche Färbung durch Huminsäuren.

Ganz anders sieht es unterhalb der Hängebrücke aus. Der Kvarnfallet („Mühlenfall“) verdankt seinen Namen einer knallrot gestrichenen Wassermühle am gegenüberliegenden Ufer. Rot ist auch das harte Gestein im Flussbett, das den kleinen Wasserfall und die anschließenden Stromschnellen gebildet hat. Es handelt sich vermutlich um einen Orthogneis, also um ein metamorphes, wohl aus Granit entstandenes Gestein. Orthogneise sind meist rötlich gefärbt. Dieser hier gehört dem südschwedischen Grundgebirge an und wurde im Rahmen der svekonorwegischen Gebirgsbildung vor einer Milliarde Jahren gebildet. 

Weiter unterhalb verbreitert sich das Tal, der Krokån fließt nun gemächlicher daher. Ein Abstecher führt auf einem matschigen Pfad zu einer urwaldartig zugewucherten Insel in der Flussaue.

Noch einmal begegnet uns im Flussbett der rötliche Orthogneis, hier in Form von durch das Wasser rundgeschliffenen Brocken. Eine Brücke führt uns wieder zum rechten Flussufer, wo wir auf einem nicht ganz so spektakulären, am Hang entlang durch Wald geführten Weg zurückkehren.

Kurz vor dem Ende unserer kurzen Wanderung beobachten wir bei der Mühle noch einmal den Kvarnfallet. Ein Seitenarm von ihm hat früher den Zulauf zum Mahlwerk gespeist. Die Mühle wurde in ihrer heutigen Form 1927 errichtet und mahlte Roggen und Hafer bis zu ihrer Stilllegung 1979. Eine einfachere Mühle scheint hier aber schon seit dem 17. Jahrhundert existiert zu haben. 

Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz Prästaskogen parking (GPS 56.528904, 13.311865) beim Kvarnfallet nördlich von Knäred. Dort ist der Verlauf des vorgeschlagenen, 1,5 km langen Rundwegs „Krokåslingan“ einer Infotafel zu entnehmen. Der Weg ist nicht zu verfehlen und leicht bis auf den matschigen Abstecher zu einer Flussinsel. Einen Wanderplan habe ich bei Komoot eingestellt.

Wir haben diese Tour im Anschluss an einen Besuch im 25 km entfernten Elchpark Smålandet (GPS 56.459063, 13.633674) unternommen, um den Tagesausflug abzurunden. In freier Natur sind die Chancen, Elche zu beobachten, nicht so groß. Daher lohnt es sich auf jeden Fall, in dem Waldgelände von Smålandet mit dem Bimmelbähnchen auf eine geführte Elchsafari zu gehen. Dort gibt es auch ein gemütliches Café und einen schönen Souvenirshop.

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