Katalonien: Birdwatching im Ebrodelta

Der etwas sperrige Name des von uns besuchten Feuchtgebiets im Ebrodelta lautet La Bassa de les Olles i el Goleró. Unter einer Bassa ist eine Lagune zu verstehen. Die Wasserflächen, angrenzenden Dünen, Marschen und Reisfelder sind Vogelparadiese. Etwa 400 Arten wurden hier registriert. Der vorgeschlagene Rundweg berührt mehrere Beobachtungsstände. Wir haben für die Strecke zwei Stunden benötigt. Weitere Hinweise und einen Link zu einem Wanderplan findest du am Ende des Beitrags. 

Durch den Dünengürtel am Golf de Sant Jordi folgen wir dem roten Wanderweg. Zu unserer Rechten liegt La Bassa de les Olles, eine der kleineren Lagunen des Ebrodeltas. Ein Kormoran schwimmt zwischen Enten und Blässhühnern durch den Kanal, der die Lagune mit dem Meer verbindet.

Typisch für die Lagunen des Ebrodeltas sind breite, intakte Schilfgürtel. Darin können sich die Vögel gut verstecken und ihre Nester bauen.

In der kälteren Jahreszeit verfärben sich Stängel, Blätter und Blütenstände des Schilfrohrs goldbraun und sterben dann ab. Im Frühjahr wird das Rohr neu austreiben. 

Auf einem überfluteten Reisfeld neben der Lagune entdecken wir eine größere Ansammlung von Vögeln. Von weitem wirken sie wie zu klein geratene Flamingos, denen ihre Silhouette ähnelt. Allerdings ist ihr Gefieder nicht rosa, sondern metallisch glänzend braun. Es sind Sichler. Diese Ibisart breitet sich seit den 1990er-Jahren an der spanischen Küste aus. Im Ebrodelta leben inzwischen Tausende dieser Vögel. 

Foto: Bishnu Sarangi (sarangib) bei Pixabay

Ein seit dem 19. Jahrhundert angelegtes System von Gräben und Kanälen, die vom Ebro ausgehen, dient dazu, die Reisfelder im Winter zu überfluten. Dadurch werden Schädlinge und Unkraut unterdrückt, während die Reispflanzen gut im Wasser gedeihen. Dieses wird vor der sommerlichen Ernte zum Meer abgeleitet. Pumpstationen helfen dabei.

Weitere Reisfelder im Süden des Gebiets erschließt der blaue Weg. Hier begegnen wir einem Graureiher, einem der am zuverlässigsten im Ebrodelta zu beobachtenden Vögel. Mit seinem spitzen Schnabel stochert er in dem schlammigen Boden nach Beute.

Foto: shamprakrash bei Pixabay

Wieder am Strand angekommen, beenden wir unsere Lagunenrunde.

Unsere Route kombiniert – ausgehend vom Parkplatz beim Strandrestaurant Lo Goleró (GPS 40.791872, 0.704039)  – den roten, gelben und blauen Weg. Alle sind gut markiert, einen Übersichtsplan findest du hier. Bei Komoot habe ich unseren Wandervorschlag eingestellt.

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